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Jüdisches Museum

Jüdisches Museum eröffnet neue Dauerausstellung

 
Nach rund zweieinhalb Jahren Umbau eröffnet im Jüdischen Museum Berlin am kommenden Sonntag eine neue Dauerausstellung. Museumsdirektorin Hetty Berg erklärte, die kommende Ausstellung „Jüdische Geschichte und Gegenwart in Deutschland“ reagiere nicht nur auf veränderte Sehgewohnheiten, sondern auch auf Erwartungen der Besucher sowie einen neuen Forschungsstand. Es gebe viel mehr Original-Exponate aus der Sammlung. Außerdem sei die Ausstellung nicht mehr so überladen wie bisher. Von den mehr als 1.000 präsentierten Objekten stammten rund 70 Prozent aus dem eigenen Bestand. Die bisherige Schau hatte von der Eröffnung des Museums 2001 bis 2017 mehr als elf Millionen Besucher.

Text aus: Deutschlandfunk Kultur – 18.08.2020

 

Foto: flz-Lauterbach

 
 

Jüdisches Museum öffnet neue Dauerausstellung

Mehr als elf Millionen Menschen sahen die erste Ausstellung – jetzt zeigt das Jüdische Museum seine neue Dauerschau. Ein Blick in das jüdische Leben der Vergangenheit – aber vor allem auch der Gegenwart.
 
Eines der erfolgreichsten Museen Berlins bekommt eine neue Dauerausstellung: Am kommenden Sonntag (23. August) wird nach mehr als zwei Jahren Vorbereitung die neue Dauerschau im Jüdischen Museum eröffnet. Im von Architekt Daniel Libeskind entworfenen Gebäude in Kreuzberg werden auf 3500 Quadratmetern Geschichte und Gegenwart des Judentums präsentiert. In acht Kapiteln zeichnet die Ausstellung das Leben der Juden in Deutschland vom Mittelalter bis in die Gegenwart nach.
 
Die Ausstellung wolle die Beziehungen von Juden zu ihrer nichtjüdischen Umwelt zeigen. „Es geht um Fragen von Ausgrenzung, Zugehörigkeit, Identität und Diversität“, sagte die Museumsdirektorin Hetty Berg vor einigen Monaten während der Vorbereitung der Ausstellung.
 
Im Mittelpunkt stehe die Beziehung von Juden zu ihrer zunächst christlichen und danach zunehmend säkularen Umwelt. Diese Geschichte, verlaufe zwischen Zugehörigkeit und Ausgrenzung, nachbarschaftlichem Zusammenleben und Gewalt. Den größten Raum nimmt in der Schau die Verfolgung der Juden im Nationalsozialismus sowie das jüdische Leben in Deutschland nach 1945 ein.
 
Auf acht Stationen können sich Besucher in jüdische Kultur und Religion vertiefen. Neben Original-Objekten setzt die Ausstellung auf audiovisuelle Medien, Virtual Reality, Kunst-Installationen und interaktive Spiele.
 
Was zeichnet die jüdische Gemeinschaft aus, welche Sicht hat sie auf politische, gesellschaftliche und kulturelle Phänomene ihrer Zeit – ein „entscheidender Unterschied“ zur alten Ausstellung sei der größere Platz, den Nationalsozialismus und das jüdische Leben in der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart bekommen. Die Ausstellung lässt auf den Multimedia-Stationen Juden aus aller Welt zu Wort kommen.
 
Das Jüdische Museum Berlin war 2001 eröffnet worden. Die erste Dauerausstellung hatte elf Millionen Besucher. Am 1. April hat Hetty Berg, zuvor Chefkuratorin des Jüdischen Kulturviertels in Amsterdam, die Leitung übernommen. Sie wurde Nachfolgerin des Judaistik-Professors Peter Schäfer, der im Juni 2019 nach heftigen Kontroversen zurückgetreten war. Auslöser war ein Tweet des Museums mit einer Leseempfehlung zur israelkritischen Bewegung BDS (Boykott, Desinvestitionen, Sanktionen).

Text aus: Berliner Zeitung – 16.8.2020 – 13:01, BLZ/dpa

 
 

Foto: flz-Lauterbach

 
 
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