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Mauerdenkmal Berlin

 

 
Pressemitteilung

Geschichte trifft Gegenwart: Neuer Eingangsbereich für den Mauerpark

 
· Zweiter Bauabschnitt der Mauerpark-Erweiterung fertiggestellt
· Historische Funde in archäologischem Fenster

 
Der südliche Eingangsbereich des Mauerparks an der Bernauer Straße wurde im Rahmen des zweiten Bauabschnitts der im Sommer 2020 eröffneten Erweiterung des Parks umgestaltet. Ab Montag, 9. November 2020, 12:00 Uhr, erwartet die Besucher*innen damit ein neuer Vorplatz, ein Treffpunkt und zugleich ein Ort des Gedenkens in einem. Überreste der ehemaligen Grenzanlagen zwischen Ost- und Westberlin sind dort nun in einer Open-Air-Ausstellung zu sehen.
 
Eine Fahrzeugsperre, welche die Flucht per Auto oder LKW aus der DDR verhindern sollte, sowie der Eingang zu einem Fluchttunnel wurden im Rahmen von Bauarbeiten der Berliner Wasserbetriebe Anfang 2018 am Eingang des Mauerparks an der Eberswalder Straße entdeckt. Gemeinsam mit der Stiftung Berliner Mauer wurde in Anknüpfung an die Gedenkstätte Berliner Mauer eine Ausstellung der Funde auf dem neu entstandenen Vorplatz zwischen Schwedter Straße und dem Eingang des Mauerseglers konzipiert und von der Grün Berlin Stiftung für das Land Berlin realisiert. Die Open-Air-Ausstellung ist rund um die Uhr kostenfrei zugänglich.
 

 
 
Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz: „Der Mauerpark ist ein beliebter und attraktiver Treffpunkt im vielfältigen, bunten Berlin von heute, aber er steht durch seine Lage im ehemaligen Grenzgebiet auch für die Geschichte und die Geschichten aus der Zeit der geteilten Stadt. Mit der Präsentation von Relikten aus jener Vergangenheit wird dieser spannende Ort nun noch ein Stück greifbarer und verständlicher gemacht.“
 
Christoph Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Grün Berlin Stiftung: „Der neue Vorplatz schafft es, den Mauerpark städtebaulich noch besser in sein Umfeld zu integrieren und verhilft ihm an seinem südlichen Eingang zu mehr Freiraum – er wird so offener und einladender. In Verbindung mit der Ausstellung entsteht so ein Entrée, in dem sich die Geschichte Berlins und seine Gegenwart begegnen.“
 
Das neu gestaltete historische Fenster, nun ein Teil des Gesamtkomplexes rund um die Gedenkstätte Berliner Mauer, zeigt die Fundamente der sogenannten Fahrzeugsperre als Teil der DDR-Grenzsicherungsanlage in einer Einfassung aus Cortenstahl, angelehnt an die Gestaltung der Gedenkstätte. Informationstafeln mit Bildern und Fakten zur Geschichte des Ortes und der Ausstellungsstücke ergänzen das Ensemble. Auf der anderen Mauer-Seite sehen die Besucher*innen den Eingang des ehemaligen Weinstein-Tunnels, dieser ist nach dem West-Berliner Gerd Weinstein benannt. Weinstein und seine Helfer hatten im Jahr 1963 in einem ehemaligen Bahnschuppen begonnen zu graben, um Angehörige in den Westen zu holen. Der Tunnel wurde allerdings nie fertiggestellt, da die DDR-Staatssicherheit das Vorhaben entdeckte und der Eingang mit Beton verschlossen wurde. Nun ist sowohl der Tunneleingang als auch das Fundament des Bahnschuppens im Rahmen der Open-Air-Ausstellung auf dem neuen Vorplatz des Mauerparks nachgezeichnet worden.
 
Vollrad Kuhn, Stadtrat für Stadtentwicklung und Bürgerdienste im Bezirksamt Pankow: „Wir freuen uns sehr, dass mit dem historischen Fenster am Mauerpark nun hier in Pankow ein besonderer Ort der Erinnerung entstanden ist, der allen Besucher*innen einen detaillierten Einblick in die Berliner Stadtgeschichte, insbesondere zu Zeiten der Teilung, offenbart. Zudem gewinnt der Mauerpark mit dem neuen Eingangsbereich zusätzlich an Aufenthaltsqualität, was besonders den Anwohner*innen hier im Bezirk zugutekommt.“
 
Für die Ausstellung wurden die ursprünglichen Planungen für den Vorplatz gemeinsam mit dem Entwurfsverfasser Professor Gustav Lange noch einmal überarbeitet. Eine Fläche von rund 1000 m² hinter der Treppenanlage wird zum Schutz des neugesäten Rasens und zur Pflanzung von weiteren Bäumen voraussichtlich noch bis Ende November abgesperrt bleiben.
 
Das Projekt „Mauerpark Erweiterung“, zu dem auch der neue Vorplatz zählt, wurde im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) mit Bundesmitteln und Mitteln des Landes Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, gefördert und durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz kofinanziert.
 
 

 
 

 
Weitere Informationen, Fakten sowie aktuelles Bildmaterial finden Sie hier: gruen-berlin.de