Archiv 1995-2015

Universität I Potsdam Sanssouci 2005


 

Grundsanierung Commun 1 I Bereichsbibliothek Neubau I Fassadenbau Neubau

 

Zeitraum: 01′ 2005 – 12′ 2005
Ort / Adresse: Potsdam-Sanssouci
Bauherr: Liegenschafts- und Bauamt Potsdam, Am Neuen Palais Haus D, 14467 Potsdam
Entwurf und Planung: b5_p architekten, Waldemarstraße 33, 10999 Berlin
Bauleitung: Gewerbe- und Wohnungsbaugesellschaft Potsdam, Büro für Planung und Bauleitung,
Dennis-Gabor-Straße 2, 14469 Potsdam
Genehmigungsstatik: Pichler Ingenieure GmbH, Alt-Moabit 62-63, 10555 Berlin
Ausführungsstatik: Ingenieur-Büro Höhne GmbH & Co.KG, Joachimberg 4, 18528 Bergen auf Rügen
Ingenieurgesellschaft mbH Ludwig & Weiler, Morellstraße 24a, 86159 Augsburg
Werkplanung: flz I Stahl- und Metallbau Lauterbach GmbH, Vilmnitzer Weg, 18581 Putbus
Ingenieur-Büro Höhne GmbH & Co.KG, Joachimberg 4, 18528 Bergen auf Rügen

 
Das Bauvorhaben der Bereichsbibliothek für die Philosophischen Fakultäten am Neuen Palais sah vor, den Marstall des Communs I für die Bereichsbibliothek umzunutzen und durch einen Neubau im Innenhof der Anlage zu ergänzen. Der Ursprung des hofförmigen Ensembles geht auf das 18. Jahrhundert zurück. Das Commun dominiert sowohl in seiner Dimension als auch in seiner klassizistischen Gestalt die Situation des Innenhofs. Das Prinzip der Hoftypologie war der Ausgangspunkt des Entwurfskonzeptes: Der Innenhof des Marstalls wurde als Zugangssituation entwickelt, um eine sukzessive Annäherung aus der Öffentlichkeit des Universitätscampus‘ an die ruhige, konzentrierte Innenwelt der Bibliothek zu schaffen. Das Neubauvolumen wurde als schwebender ringartiger Baukörper ausgebildet, der über einen flachen eingeschossigen Gebäudeteil an den Altbau angeschlossen ist. In der Planung, Detaillierung und schließlich in der Realisierung der Fassade war es das Ziel, die konstruktiven Elemente der Fassade auf ein Minimum zu reduzieren, um den Eindruck von Transparenz so deutlich wie möglich zu akzentuieren. Dieser Eindruck der Transparenz, der sich auf der Innenraumseite für den Betrachter ergibt, kehrt sich für den Betrachter, der im Außenraum steht, um: Die Glasfläche wird zum Spiegel, in dem die historischen Fassaden mit dem Neubau in einen Dialog treten. Nur in jenen Bereichen, in denen Gegenlichtsituationen entstehen, wurden die spiegelnden Flächen mit Durchblicken perforiert. In der Längsrichtung sind die Gebäudeaußenflächen geschlossen, Baukörperuntersicht, Dachaufsicht und die Giebelwände wurden mit einem Marmormosaik bekleidet. Diese homogene Bekleidung des Baukörpers definiert das Volumen des Baukörpers und setzt ihn vom historischen Bestand ab. Gleichzeitig findet über das Material selbst eine Annäherung statt: Der Farbton des Steins – eine feine Rosé-Färbung – korrespondiert mit den Materialien und der Farbigkeit des historischen Gebäudebestands.